Potenzial von Standardisierungen vorhanden

Erstveröffentlichung auf „Tumblr“ am 10.6.2013 –

Auch ohne größere Einschränkungen bei der Individualität in der Planung und Ausführung von Bauvorhaben können Abläufe noch mehr standardisiert werden. Hier ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft, vielmehr werden Prozesse oftmals nicht unter den Aspekten der Effizienz („Die Dinge richtig tun“ – Wirtschaftlichkeit) sowie der Effektivität („Die richtigen Dinge tun“ – Wirksamkeit) betrachtet.

Gerade die Weiterentwicklung von IT und Internet begünstigt eine „standardisierte Individualität“, die für Auftraggeber und Bauherrn Kostenvorteile und Qualitätsverbesserungen ermöglichen kann. Voraussetzung hierfür sind definierte und abgestimmte Prozesse, die Ursache und Wirkung berücksichtigen und die im Ablauf möglichst ganzheitlich betrachtet, dokumentiert und kommuniziert wurden sowie während der Umsetzung zielorientiert moderiert werden.

Eine Unterteilung der zu standardisierenden Abläufe in die wesentlichen Phasen des gesamten Bauprozesses ist durchaus sinnvoll und kann z. B. vereinfacht wie folgt aussehen:

Im Vorfeld: Beleuchtung von Abläufen im Vorfeld einer Baumaßnahme, insbesondere bei Ausschreibungen und Vertragsgestaltungen, Aufbau von Modulen und Standards, die in Abhängigkeit der Anforderungen miteinander kombiniert werden können. Einsatz von Checklisten, definierten Meilensteinplanungen und zentralen Datenstrukturen.

In der Planung: Festlegung von Mindeststandards für die Umsetzung der Planungen sowie der Kommunikation der Planenden untereinander, Verwendung von internetbasierten Lösungen zur Erreichung größtmöglicher Flexibilität, Zusammenstellung zusätzlicher Planungserläuterungen für die Beteiligten zur Ermöglichung einer widerspruchsfreien und eindeutigen Umsetzung, Aufbau eines Bauteilkatalogs.

Bei der Ausführung: Definition der Verfahren zur Einweisung der Ausführenden durch Planende und Sachverständige, Sicherstellung der Transparenz und der Vermittlung der Plan- und Leistungsinhalte, Regelmäßige Kontrollen zur Ausführung und des Bauzeitenplans mithilfe von Checklisten, Festlegung und Standardisierung der Abläufe für administrative Tätigkeiten, Einrichtung einer nutzungsfreundlichen Kommunikationsplattform.

Nach Fertigstellung: Festlegung der Abläufe zur Zusammenstellung der Dokumentation, Archivierung, der Mängelbearbeitung sowie der Abrechnung, Nutzung internetbasierter Lösungen unter Einbindung der Beteiligten, Qualitätssicherung mithilfe von Checklisten.

Die wesentlichen Prozesse selbst können dann, wenn sie dokumentiert sind, in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess weiterentwickelt werden, auch unter Berücksichtigung zukünftiger IT-Instrumente, wie z. B. dem „Building Information Modeling“.

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